Schmied im Erlath & Neumühle

 


Die Schmiede „im Erlath“, wie sie in alten Grundbüchern oft genannt wird, ist erstmals 1533 erwähnt und wurde an die wesentlich ältere Neumühle angebaut. Erlath kommt von den vielen Schwarzerlen, die früher entlang des Schwaigerbaches standen. Die älteste überlieferte Schmiededynastie waren die Preisingers, die ab 1672 in sieben Generationen Huf- Wagen- und Werkzeugschmiede hier waren. Zumindest vom Ältesten, Hanns Preisinger (um 1645-1704), ist jedoch durch Arbeiten im Stift Lambach belegt, dass er auch als Kunstschmied tätig war. Der letzte war Johann Preisinger (1862-1892), der jedoch schon in jungen Jahren dem Alkohol verfiel und angeblich auch

nicht ganz nüchtern war, als er auf der so genannten „Ledererstiege“ am Nachhauseweg vom Markt tödlich verunglückte. So heiratete seine Witwe noch im selben Jahr Hans Wieser (1865-1943), einen zufällig des Weges kommenden Wandersburschen aus dem Waldviertel. Die beiden hatten einen technisch hochbegabten Sohn, Hans Wieser junior (*1894), der jedoch im 1. Weltkrieg schwer verwundet wurde und 1934 starb. Daher übergab der alte Hans Wieser 1939 seine Werkstatt an Karl Deinhammer (1906-1993) aus Landshaag (Gem. Feldkirchen/D.), der zuvor eine Schmiede in Schardenberg (Innviertel) in  

Pacht hatte und dort über einen Fuhrmann von seiner Chance in Lambach erfuhr. Er betrieb die Schmiede bis 1971 und war somit in der fast 500-jährigen Hausgeschichte der einstweilen letzte hauptberufliche Schmied im Erlath. Nach seiner Pensionierung übernahm sein Sohn Josef Deinhammer die Werkstatt, der sie inzwischen seiner Tochter Ingrid Huber weitergab, die sie wiederum für pädagogische Zwecke freundlicherweise der benachbarten Werkschule zur Verfügung stellt; ebenso für kleingewerbliche Nutzungen innerhalb der Familie.