Wie kam der Hammer zum Deinhammer?

So schön unser Name zu unserem Handwerk passt: Leider! Er kam eher zufällig durch Verballhornung kirchlicher Taufbuchführer zustande und nicht, weil etwa jemand zu einem werkzeugsuchenden Schmied mal gesagt hätte: "Hier ist Dein Hammer!". Es ist ursprünglich ein Herkunftsname, der sich in Oberösterreich auf die alte Ortschaft Thanhaimb, nahe der Stadt Eferding bezieht. Daher hieß unser erster nachweisbarer Vorfahre auch Martin Thanhaimber (um 1600-1674). Etymologisch wird der erste Teil von althochdeutsch  Than - Wald - abgeleitet, der zweite von Hamo, was soviel wie Heim, Heimat, bedeutet. Thanhaimb bringt also einen Rodungsbegriff zum Ausdruck: der Than wurde abgeholzt, um Platz für "Heime" bzw. "Heimat" zu schaffen. Etwa ab 1720 geraten diese alten Wörter in Vergessenheit und so wurde Thanhaimber allmählich zu

Thainhamber vertauscht, ab 1750 dann Dainham(m)er, die heutige Schreibweise scheint erstmals 1906 auf. Der Name steht für eine traditionsreiche Huf- Wagen- und Kettenschmiede-Dynastie, die 1841 durch den ersten Schmiedelehrling Johann Dainhammer (1827-1900) nahe Landshaag im Mühlviertel begründet wurde und die bis heute in 6. Generation besteht. Tja, bei so vielen Schmieden muss man es den geistlichen Herrn wohl verzeihen, dass ihnen bei ihren Taufbucheinträgen irgendwann intuitiv der "Hammer" in den Namen hineingerutscht ist... 
Über Karl Deinhammer (1906-1993) kam die Familie nach Lambach, weil er hier die wasserbetriebene Schmiede im Erlath übernehmen konnte. In Weiterentwicklung des metallverarbeitenden Gewerbes entstand 1972 durch Karl Deinhammer jun. (*1944) die Firma Deinhammer Maschinenbau GmbH. Sein Sohn Peter (*1971) erweckte auch den alten Schmiedebetrieb wieder zum Leben, produziert dort Pfannen, Messer, Klangschalen, 


Werkzeuge, sowie kleinere Auftrags- und Restaurierungsarbeiten. Vor allem setzt er sich aber für die  Nachwuchsarbeit ein und gründete am Standort der alten Schmiede und der benachbarten Neumühle die Werkschule Neumühle. Außerdem führt er gemeinsam mit seiner Frau Monika das Kultur- und Bildungshaus ProDiagonal, ist Musikarchivar im Stift Lambach und Organist an der Dreifaltigkeitskirche Stadl-Paura, hauptberuflich unterrichtet er seit dem Jahr 2000 an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. 




Am Foto (v.l.n.r.):
Bernd Rutzinger, Messermacher (www.almspitz.at)
Peter Deinhammer, Schmied, Musiker und Pädagoge
Josef Deinhammer, sein Onkel, Maschinenbautechniker, Schmied und Allrounder